Wenn ein Kind etwas von einem Elternteil will, muß das meist erst mit dem anderen besprochen werden: „Das werde ich mit (Mama, Papa) abklären, ich gebe dir dann Bescheid!“
Keine elterlichen Alleingänge mehr, wenn Eltern ihren Respekt bewahren möchten.
Auf nicht alle Kinder wirkt es irritierend, wenn sie von 2 Eltern 2 unterschiedliche Auskünfte oder Botschaften bekommen. Die wohl größte Kindergruppe kommt auch mit Eltern klar, die schon mal widersprüchliche Botschaften kommunizieren.
Doch eine bestimmte Gruppe von Kindern, die kommt damit überhaupt nicht klar. Wenn Eltern so ein Kind in der Familie haben, dann sollten sie dem Rechnung tragen und als Eltern gemeinsam wie mit einer Stimme sprechen.
Die erste Kindergruppe wird bei widersprüchlichen Botschaften zweier Eltern diese Widersprüchlichkeiten entweder nutzen oder darauf aufmerksam machen, daß die Eltern sich gefälligst mal einigen sollten.
Für die zweite Gruppe scheinen jedoch widersprüchliche Botschaften von zwei Elternteilen so irritierend zu sein, daß sie sich entweder entziehen oder, weil die Kinder die Widersprüchlichkeiten verbal nicht durchschauen und kommunizieren können, kommunizieren sie diese dann als Verhaltensstörung: diese Kinder fühlen sich durch die widersprüchlichen Botschaften der Eltern extrem gestreßt. Sie wissen nicht damit umzugehen und zeigen aufgrund von Irritation und Hilflosigkeit sehr auffälliges Verhalten (irgendwo muß der Streß und die Anspannung ja hin kommuniziert werden). Diese Kinder fordern über besonderes Verhalten die Eltern geradezu heraus, sich über das Kind endlich einmal gemeinsam zu verständigen.
Diese Kinder benötigen Eltern, die konsequent mit einer Stimme sprechen, d. h. eine Meinung, eine Richtung, eine Regel, eine Norm vertreten. Dies bedarf des fast täglichen Austausches über den Umgang mit den Kindern. Abends auf dem Sofa, wenn die Kinder nicht dabei sind, ist eine gute Möglichkeit, daß sich Eltern über den Tag austauschen und einigen, was in Bezug auf die Kinder zu entscheiden und zu tun ist.
Getrennt lebende Eltern. die sich gemeinsam um das Kind kümmern, sind hier ebenso gefordert, zu kooperieren und gemeinsame Sichtweisen und Umgangsweisen abzustimmen.
Kinder müssen erst lernen, zu warten:
Wenn Eltern von den Kindern mit etwas überrascht werden und sie wissen gerade einmal nicht weiter oder wie es gut wäre, zu reagieren oder zu entscheiden, dann können Eltern das vertagen. Darüber mehr im Teil 7, so daß wir das hier vertagen und Sie leider warten müssen …