Fragen von KollegInnen der Drogenhilfe – 2. Frage
… sollte er dann auch generell nicht über die Beratung der Eltern informiert werden?
Personen, Stellen und Institutionen, die Beratung für Eltern mit konsumierenden Jugendlichen anbieten, sollten offensiv damit werben, daß Eltern zu einem Erstgespräch „heimlich“ kommen, also ihren betroffenen Jugendlichen nicht darüber informieren, daß sie eine Beratung aufsuchen.
Die Eltern gingen sonst das relativ hohe Risiko ein, daß sie aus der Sicht des Jugendlichen, ihre Position schwächen: „Da sehen wir es wieder, meine Eltern sind mir nicht gewachsen; sie wissen mal wieder nicht weiter; jetzt müssen sie sich schon bei Fremden Rat holen.“
Das gilt dann auch für die Folgegespräche: Wüßte der Jugendliche, daß die Eltern regelmäßig zur Beratung gehen und bemerkt er Verhaltensänderungen bei den Eltern, wird er nicht annehmen, daß diese Änderungen „auf dem Mist“ der Eltern gewachsen sind, sondern sie dem Berater zuschreiben. Auch dies schwächte ganz unnötig die Position der Eltern.