Elternpräsenz statt Suchtpräsenz – Das Elterncoaching
Anfang 2014 bis Anfang 2016 habe ich an einem BLOG für jene Eltern geschrieben, die ich zu jener Zeit gecoacht hatte.
Nach meinem Ausscheiden aus dem Suchthilfe.BIZ habe ich die BLOG Beiträge thematisch geordnet und auf diesen Seiten zusammen gefaßt.
Besorgte Eltern mit konsumierenden Töchtern und Söhnen suchen Hilfe und Unterstützung. Dabei begegnen ihnen häufig noch professionelle Helfer, die zunächst nicht weiter wissen, weil der konsumierende Sohn oder die Tochter sich nicht am Beratungsprozeß oder Hilfekontext beteiligen will: „Tut uns leid, aber da können wir leider nichts für Sie tun. Ihr Sohn muß schon mitkommen!“
Das hat uns nicht ruhen lassen. Wir haben eine Strategie entwickelt und seit über 10 Jahren in der Suchthilfe erprobt, die Eltern kurzfristig und schnell wieder handlungsfähig macht und das Gefühle vermittelt, nicht nur reagieren zu müssen, sondern das familiäre Geschehen maßgeblich und aktiv gestalten zu können.
Die professionelle Haltung und die Arbeit mit der elterlichen Präsenz sind in Grundzügen ähnlich dem, was Haim Omer und Arist von Schlippe in ihren gemeinsamen Büchern beschreiben.
Wir haben ein spezifisches Vorgehen für die Arbeit mit Eltern entwickelt, die Hilfe suchen, weil sie mit ihren konsumierenden Jugendlichen zu Hause nicht mehr umzugehen wissen.
Das Besondere an diesem Vorgehen und der Methodik ist, daß sich die betroffenen Jugendlichen mit Suchtpräsenz zunächst am Beratungsprozeß nicht aktiv beteiligen müssen und die Eltern trotzdem überaus wirksam handlungsfähig werden können. In vielen Fällen ist es sogar wünschenswert, die betroffenen Jugendlichen zunächst nicht zu beteiligen, weil es dann noch schneller möglich ist, die Eltern handlungsfähig „zu machen“. Das klingt etwas paradox, ist aber wirksam, denn die Erfolgsquote ist hoch.
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Von Eltern mit denen ich arbeite und von Kolleginnen und Kollegen, die ich fortbilde, bin ich immer wieder ermuntert worden, doch alles das, was ich vermittle, aufzuschreiben – es käme angesichts der Komplexität und der Fülle des Materials dabei ein Buch heraus. Vielen Dank Ihnen und Euch allen.
Bisher arbeite ich aber lieber und besser live als zu schreiben. Ich habe daher bisher immer besonders das Buch „Autorität durch Beziehung“ von Arist von Schlippe und Haim Omer empfohlen, das meinem Konzept elterlicher Präsenz sehr nahe kommt – die Haltung stimmt sicher mit beiden Kollegen überein, doch die meisten Interventionen gestalte ich anders, weil sie zugeschnitten sind auf das Entgegentreten der Suchtpräsenz.
Hier nun die ersten Beispiele, etwas zu verschriftlichen. Es sind noch unvollkommene Teile, die weiterer inhaltlicher und redaktioneller Überarbeitung bedürfen.
Inhalt
Ein Vorwort für Eltern und für Profis
2 Die Entdeckung der Sendepause