Fragen von KollegInnen der Drogenhilfe – 6. Frage Teil 3 …
Wenn die Eltern zu Max wieder einen inneren Draht (Repräsentanz) gefunden haben, schreiben Sie dem Sohn einen kurzen Brief, in dem sie um ein gemeinsames Gespräch bitten.
Dieser Brief sollte mit dem Elterncoach gemeinsam entwickelt werden und sich auf den Fokus konzentrieren, daß man sich zusammen setzen möchte, aber offen lassen, um was es in dem Gespräch gehen soll; etwa nach diesem Muster:
„Lieber Max, wir möchten etwas mit Dir besprechen. Kommst Du bitte morgen Abend um 19 Uhr einmal in die Küche, damit wir uns kurz zusammen setzen und reden können. Liebe Grüße Mama und Papa.“
Es kann sein, daß Max sich dann an einen der beiden Elternteile wendet, um in Erfahrung zu bringen, um was es denn ginge. Dann darf dieser Eltern nichts über den geplanten Inhalt des Gespräches sagen, sondern freundlich aber bestimmt darauf verweisen, daß man sich zu Dritt hinsetzen will und dann würden sie sagen, um was es geht.
Max kann dies zum Anlaß nehmen, sich wieder einmal respektlos zu zeigen: „Was soll der Scheiß denn. Du kannst mir doch jetzt sagen, um was es geht! Jetzt sag schon!“
Der Elternteil: „Stopp Max* – das sagen wir Dir morgen (heute) Abend um 19 Uhr in der Küche.“
Der Elternteil geht also nicht auf den Inhalt ein, sondern verweist Max ausschließlich auf das anstehende Gespräch.
Der Elterncoach sollte diese Situation mit den Eltern vorbesprechen und im Rollenspiel durchspielen, damit die Eltern eine Routine entwickeln, wie sie im Tonfall, in der Wortwahl und in der Körpersprache freundlich, bestimmt und ihrerseits respektvoll bleiben können.
* Entsprechend dem Vorgehen der Deeskalationsstrategie Tit for Tat: https://de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat#Abgeleitete_Strategien
Zwei Folgeszenarien sind denkbar. Fortsetzung folgt im nächsten Blogbeitrag.